
Die Arbeitnehmergruppe der CDU-Landtagsfraktion traf sich zu einem interessanten Austausch mit Prof. Dr. Guido Möllering vom Reinhard-Mohn-Institut der Universität Witten/Herdecke. Unter dem Titel: „Politische Diskurse in Unternehmen- Chance oder Gefahr“, sprachen die Teilnehmer viele Beispiele aus der Berufspraxis an, auf die der Referent individuelle Antwortmöglichkeiten aufzeigte.
„Wir nehmen aktuell wahr, dass Politik einen immer größeren Raum in Diskursen, auch am Arbeitsplatz, einnimmt. Öffentliche politische Positionierung der Führungskräfte oder der Unternehmensführung löst in Betrieben oftmals eine Diskussion bei der Belegschaft aus. Meinungsunterschiede am Arbeitsplatz bieten Konfliktpotenzial. Wie man damit umgeht, ob es Grenzen gibt und wie eine angemessene Reaktion aussehen kann, wurde miteinander diskutiert. Es war uns eine Freude mit Prof. Dr. Möllering in den Austausch zu kommen“, erklärt die Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU-Landtagsfraktion Anke Fuchs-Dreisbach.
Unternehmer positionieren sich (dankenswerterweise) immer häufiger öffentlich und warnen vor den wirtschaftlichen Auswirkungen im Zusammenhang des Wahlausgangs. Das zeigt deutlich, dass die Sorgen, Gedanken und Herausforderungen unserer Zeit immer präsenter im Alltag der Menschen sind. Prof. Dr. Möllering, der seit vielen Jahren zu unternehmerischer Verantwortung arbeitet, betonte die Bedeutung von Vertrauen und Transparenz in und zwischen Organisationen und der Gesellschaft. Seine Forschung umfasst unter anderem kooperative Beziehungen, Netzwerk- und Allianzstrategien sowie neue Führungs- und Arbeitsformen im digitalen Zeitalter.
Im Gespräch wurden insbesondere die unterschiedlichen Arten von Politik und politischen Einfluss in Unternehmen und andersherum besprochen. Insbesondere in den letzten Jahren verspürten alle Teilnehmer einen Anstieg von politischen Diskursen fernab der Plenardebatten. Herr Prof. Dr. Möllering ging hierbei auf die unterschiedlichen Möglichkeiten ein, wie Führungskräfte politische Diskurse sinnvoll und wertvoll gestalten können, ohne dabei die Neutralität des Unternehmens zu gefährden. Es wurde erörtert, wie Unternehmen eine Plattform für politische Diskussionen bieten können, die sowohl die Meinungsvielfalt respektiert als auch die Unternehmenskultur stärkt.
„Im Umgang mit Politik zeigt sich in Unternehmen, ob man Toleranz und Haltung, Partizipation und Verantwortung so pflegt, dass es wertstiftend für Unternehmen und Gesellschaft ist. Die Rahmenbedingungen für Meinungsfreiheit, Mitbestimmung, Transparenz und Öffentlichkeit in der Wirtschaft müssen in diesem Sinne für den Erhalt der Demokratie entwickelt werden“, erläuterte Herr Prof. Dr. Möllering.
Ein interessanter Vergleich wurde zu den USA gezogen, wo politische Diskussionen in Unternehmen bereits weit verbreitet sind. Diese Praxis zeigt, dass Unternehmen eine wichtige Rolle in der politischen Bildung und Meinungsbildung ihrer Mitarbeiter spielen können. Die Teilnehmer des Austauschs waren sich einig, dass ein offener und respektvoller Umgang mit politischen Themen im Unternehmen zur Stärkung der demokratischen Kultur beitragen kann.
Die Arbeitnehmergruppe der CDU-Landtagsfraktion sieht in der Förderung politischer Diskurse in Unternehmen eine Chance, die demokratische Kultur zu stärken und die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zu betonen.
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