Corona-Krise zu bewältigen ist Gemeinschaftsaufgabe

23.01.2021 - Die Bewältigung der Corona-Krise ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir brauchen für Wittgenstein praktikable und dezentrale Lösungen, um schnellstmöglich große und insbesondere vulnerable Teile der Bevölkerung durch die Impfung vor dem Virus schützen zu können. Über die Notwendigkeit einer ortsnahen Impfmöglichkeit in Wittgenstein gibt es keinen Dissens. Wir haben uns gewünscht, dass der Erreichbarkeit bei der Standortwahl des Impfzentrums durch die Akteure im Kreishaus eine größere Bedeutung zugekommen wäre. Aber nun gilt es, für alle Impfberechtigten Lösungen zu schaffen und dabei mobilitätseingeschränkte, kranke, behinderte sowie ältere Menschen besonders in den Blick zu nehmen. Familiäre Unterstützung und Nachbarschaftshilfe werden einen wichtigen Baustein bilden. Zudem ist die CDU Bad Berleburg mit zwei alternativen Ideen zum schnelleren Impfvorgang an das NRW-Gesundheitsministerium herangetreten. Beide werden vom Ministerium aktuell in der zuständigen Fachabteilung geprüft.

Das Impfkonzept der Landesregierung ist kein starres Konzept. Es entwickelt sich weiter und wird stetig angepasst. Wir haben die große Hoffnung, dass es durch die Zulassung weiterer Impfstoffe in absehbarer Zeit möglich sein wird, vor Ort Impfungen zu ermöglichen, sei es in Krankenhäusern, Arztpraxen oder lokalen Impfstraßen. Das Vertrauen in den persönlichen Hausarzt ist zumeist groß und wenn das Aufsuchen der Praxis möglich ist, wäre das sicher eine optimale Lösung.

Jede Diskussion, wer, wann und wo geimpft werden kann, ist in erster Linie abhängig von der Verfügbarkeit des Impfstoffs. Die Menge des Impfstoffs, bestimmt das Tempo. Da es aktuell aufgrund von Umstrukturierungen beim Unternehmen Biontech/Pfizer zu einer kurzfristigen Reduzierung der Impfstoffherstellung kommt, kann zur Zeit nur die Zweitimpfstoffgabe in den Heimen stattfinden. Die zukünftige Impfstoffherstellung in Marburg und die laufenden Zulassungsverfahren von weiteren Impfstoffen, sind gute Aussichten. Diese positive Perspektive ist aber auch Voraussetzung für das erklärte Ziel, bis zum Sommer mindestens 70 % der Bevölkerung in Deutschland geimpft zu haben. Jeder Impfstoff, der auf EU-Ebene angewandt werden soll, unterliegt strengen Zulassungsvoraussetzungen und wann weitere Mittel zugelassen werden, ist leider nicht vorhersehbar.

Aktuell werden landesweit die über 80-Jährigen Menschen angeschrieben und gebeten einen Termin im Impfzentrum zu vereinbaren. Dabei soll den Mitbürgern, die nicht mobil sind, für einen späteren Zeitpunkt die Möglichkeit einer Impfung zu Hause angeboten werden. Mit den zum jetzigen Zeitpunkt zugelassenen Präparaten ist das leider bisher nicht ohne weiteres möglich. Auch hier bestimmt die verfügbare Menge Impfstoff das Tempo. Die Einbindung der Hausärzte ist dann der nächste wichtige Schritt.

Um die Pandemie zu überwinden, sind wir alle auf eine große Impfbereitschaft angewiesen. Es kommt auf uns alle an. Erst wenn eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung geimpft ist, werden wir das Virus besiegen. Bis dahin wird uns diese Krise alle tagtäglich aufs Neue herausfordern.